Freitag, 19. Februar 2016

Interview mit den Autoren von Soulwriters

Ihr Lieben,



war es endlich soweit. Mit Abstand, dass größte Interview, dass ich bisher organisiert und geführt habe und das Ergebnis ist super geworden. (: Am vergangenen Sonntag waren die Autoren von Soulwriters bei uns zu Gast und hier ist noch einmal das komplette Interview zum nachlesen, wenn ihr es zeitlich nicht geschafft habt, mit dabei zu sein. ;)



Ich begrüße euch recht herzlich



Tomasz Boremé, J. M. Cornerman, Casey Stone, J. R. König & Helen Baxter


Tomasz Bordemé
J. M. Cornerman




bei uns im Bücherschrank. Unter anderem auch bekannt als Soulwriters. Vielen Dank, dass ihr alle euch die Zeit genommen habt, euch unseren Fragen zu stellen.



Meine erste Frage geht an euch zusammen.
Wie kamt ihr dazu, "Soulwriters" zu gründen und was verbirgt sich hinter diesem Namen?
Casey Stone

  • Casey: Seelenschreiber, denn ich tue das.
Helen Baxter
  • J. M.: Soulwriters ist wie eine Familie. wir helfen einander beruflich und auch privat sind hierbei Freundschaften entstanden, die ich nie mehr missen möchte. Soulmade-Soulwriters, klare Sache!
  • J. R.: Schreiberlinge mit Herz und Seele. Das, was wir alle sind. Zusammengefunden haben wir uns, weil wir der Meinung sind, gemeinsam sind wir stärker.
  • Helen Baxter: Was in mir ist, will raus. Kommt es aus meiner Seele? Ist es mein wahres Ich? Keine Ahnung, aber es macht großen Spaß.
J. R. König
  • Tomasz Bordemé: Schreiben ist im Prinzip eine recht einsame Beschäftigung und man ist heilfroh, wenn man ein paar Leute um sich scharen kann, so dass man nicht alleine einsam sein muss. :-)


Auf welches Werk können wir uns als Nächstes von euch jeweils freuen bzw. wird es auch ein gemeinsames Projekt a´la Soulwriters geben?

  • Casey: Die Stone Schmiede ist fleißig am Schreiben, da kommt demnächst noch ein wenig mehr. Erstmal geht es mit Faith, Hope, Love weiter, dann Wings of Destiny Teil 3 ...
  • J. M.: Naja, ich habe einen Stall voll Boxer. Die kommen alle.
  • J. R.: Bei mir geht es weiter mit Band 3 meiner Dark Rose-Reihe im Februar & den Dark Rose- Sammelband im März. Und danach... alles in Planung...
  • Helen: Die Samt-Reihe findet ihren Abschluss in Band III, den ich im Moment überarbeite. Mein neues Projekt Ravens Schmerz, eine Story über einen genialen Hacker und eine Autorin, steht als Nächstes an. Es ist aus dem Lektorat zurück, da muss ich noch etwas überbügeln. Mein Zeitplan gerät ins Schwimmen. Der Umfang von etwa 400-500 Seiten pro Buch lässt einen kurzen Erscheinungstakt einfach nicht zu, zumal ich viel selber mache und perfektionistisch bin. Alles für die Leser natürlich (grins) 
  • Tomasz: Als nächstes kommen die Taschenbuchausgaben von "Gebunden" und "Limit" und die Fortsetzung der BDSM-Novella "Zehn - Die Sklavin". Dann habe ich noch ein Kurzgeschichtenprojekt mit Gastautoren und einen Roman, mit dem ich allerdings nur sehr langsam vorankomme.


Ihr habt alle wirklich eine Menge zu tun und trotzdem findet ihr die Zeit ein Interview zu geben. Ihr seid absolut toll! Würde nicht jeder Autor machen...
   
 Casey, du und J. M. habt schon gemeinsam an einem Werk geschrieben. (Stars, Stripes & Love) 
    Wie würdet ihr diese Erfahrung beschreiben?

  • Casey: Es war extrem lustig, sehr interessant und wir haben wahnsinnig viel gelacht.
  •  J.M: Es war anstrengend und frustrierend, ich mach das sicherlich nicht noch ein zweites Mal. Nein, Scherz!!! Eine der besten Schreibzeiten ever. Freue mich auf SSL 2.




Thomasz, du schreibst BDSM-Romane. Nach Fifty Shades of Grey haben wahrscheinlich, nicht gerade wenige, absolut keine Ahnung, was es wirklich mit BDSM-Szenen in einem Buch auf sich hat. (Einschließlich mir) Wann würdest du sagen, hört die "einfache" Erotik auf und geht dann in die BDSM Richtung über?

  • Tomasz Bordemé: Wenn es ein klares Machtgefälle zwischen den Akteuren gibt oder sadomasochistische Handlung unverzichtbarer Teil der erotischen Aktivitäten sind. Das muss nicht der Dungeon sein, in dem die Sklavin am Andreaskreuz hängt und von ihrem Dom mit der Neunschwänzigen bespielt wird. BDSM ist in meinen Augen viel Facettenreicher, als dass es sich darauf reduzieren ließe. In manchen meiner Kurzgeschichten gibt es weder SM noch Sex, und trotzdem geht es immer irgendwie um BDSM.





J.M. Cornerman, deine Punisher-Männer können sich ordentlich feiern lassen. Ebenso habe ich schon mitbekommen, dass dein nächster Punisher in den Startlöchern steht. Woher nimmst du die Inspiration für deine Punisher-Männer?


  • J.M: Woher nehme ich das? Mmmh, das kommt meist nachts in meinen Träumen. Ich liebe den Boxsport, hat was Männliches und Animalisches. Ich finde Boxer sexy. Und daher ist das vielleicht meine Hommage an den Boxsport und er Traum von tollen Männern die intelligent und gefühlvoll sind.


Diese Frage geht auch wieder an euch alle. Wenn ihr eine Rezension bekommt, egal ob einen oder fünf Sterne, wie geht ihr mit der Kritik um? Vorausgesetzt es handelt sich um eine konstruktive Kritik.

  • Casey: Ich kann mit konstruktiver Kritik sehr gut leben und nehme sie ernst. Leider gibt es aber hin und wieder „schwammig formulierte Rezensionen, aus der man die eigentliche Kritik nicht herausziehen kann“
  •  J.M.: Ich nehm mir das schon zu Herzen, wenn sie schlecht ist und begründet. Dann arbeite ich daran es besser zu machen. Gute Rezis bringen mich nach wie vor zum Grinsen. Ich bin immer wieder überrascht, wie meine Jungs und ihre Stories, Gefühle auslösen können. Macht mich unheimlich stolz.
  • J.R. König: Über die tollen Bewertungen freue ich mich wie Bolle. Sollte eine Miese dabei sein und nicht konstruktiv habe ich gelernt, diese zu ignorieren. Es gibt leider Menschen, die einem schaden wollen. Konstruktive Kritik nehme ich mir gern an.
  • Helen Baxter: Von 1-5 Sterne hab ich schon alles kassiert. Jede, selbst die, deren Inhalte ganz offensichtlich nur schaden sollen, nehme ich mir zu herzen. Man kann aus jeder lernen, es liegt an einem selber, wie man es umsetzt. Ich versuche aber dennoch, mir dabei treu zu bleiben. Allen kann man es nicht recht machen.
  • Tomasz Bordemé: Natürlich freue ich mich über Lob, aber nur Lobhudelei bringt keinen Autor weiter. Am hilfreichsten sind kritische Leser, die es schaffen, den Finger auf den wunden Punkt zu legen. Es tut zwar durchaus weh, weil viel Herzblut in den Geschichten steckt, aber man ist gerade beim Schreiben leider oft blind für die eigenen Fehler. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass ich inzwischen einige Leser habe, die kritisch lesen und sich substantiell zu den Schwachstellen äußern können.










Helen, deine Samt-Reihe handelt von drei Protagonisten, die eine Dreiecksbeziehung führen. Wie kamst du auf die Idee, eine Amazonenkönigin nach New York zu schicken?


  • Helen Baxter: Ich wollte den totalen Kontrast. Von der nicht mehr heilen Urwaldwelt in die schnelle, laute, stinkende, überfüllte Stadt, in der alles anders ist, als sie es kennt. Womit ich die Voraussetzung schaffte, sie so schnell an Hank zu binden. Nur eine 'Wilde' in einem Großstadtdschungel wie New York kann unkonventionell genug sein, sich auf ihn und seinen Freund einzulassen. Eine 'zivilisierte' Frau hätte sicher ganz anders gehandelt. Dazu macht ihre Herkunft sie aus, was wiederum die Männer an sie bindet. Nur zusammen erreichen sie, was Myrine sich in den Kopf gesetzt hat und was ihr Volk von ihr verlangt.



Wenn ihr als Autoren noch einmal ganz von vorne anfangen könntet, würdet ihr alles noch mal genauso machen oder würde sich vielleicht sogar euer Genre ändern?


  • Casey: Ich für meinen Teil, ja! Autor wird man nicht von heute auf morgen, es ist ein Lern- und Entwicklungsprozess, wie bei allem anderen im Leben.
  • J.M.: Alles genauso. Und das Genre kann man ja immer ändern und sich ausprobieren. Schreiben ist ein Prozess, da entwickelt man sich weiter. Auch die Fähigkeit ein anderes Genre zu bedienen.
  • J.R. König: Ganz klares Ja. Außer vielleicht, dass ich mein erstes Buch lektorieren lassen würde. Aber das hat mir jetzt auch nicht soo sehr geschadet. Wichtig ist ja, dass man aus seinen Fehlern lernt. Und ich bin über jeden Tag als Autorin dankbar!
  • Helen Baxter: Mein erstes Buch kam über einen Verlag raus. Das würde ich heute nicht noch einmal machen. Vielleicht bin ich mit falschen Vorstellungen an die Zusammenarbeit mit einem Verlag herangegangen. Dennoch bin ich dankbar für die Erfahrung. Ich habe unendlich viel gelernt und versuche alles, was ich bisher auch von den Kollegen lernen durfte, umzusetzen. Im Genre mag ich mich nicht festlegen lassen. Auch das ein Grund, warum ich mich vom Verlag getrennt habe. Insofern ist das Autorendasein ein tägliches Lernen.
  • Tomasz Bordemé: Ich kann mich nur anschließen. Viel anders machen würde ich nicht, außer vielleicht früher mit ernsthafteren Bemühungen anfangen.


Casey, egal welche Story, du landest immer in Amerika. Woher kommt diese Passion?


  • Casey: Ich finde die Vereinigten Staaten von Amerika einfach wunderbar, und liebe auch amerikanische Filme. Deshalb spielen meine Storys immer dort. Mein erster Besuch der Staaten hat diese Passion noch verstärkt.


Thomasz & J. R., die Frage geht an euch beide. Woher das Interesse für BDSM? Schreibt ihr frei aus dem Kopf heraus, recherchiert ihr oder fließen persönliche Erfahrungen mit ein? (Ihr müsst nicht antworten, wenn das euch zu persönlich ist)


  • Tomasz: Ja, ich praktiziere BDSM auch in meinem Privatleben, weshalb es nur logisch ist, dass ich bei erotischer Literatur auch an BDSM denke. Es fließen auch durchaus eigene Erlebnisse ein in manche meiner Geschichten. Allerdings berichte ich nicht von meinem Sessions sondern lasse hier und da mal ein Erlebnis einfließen. Recherche habe ich schon mal betrieben, etwa wenn ich eine Sub in einer Geschichte auf eine bestimmte Weise fessele, weil ihr Dom etwas Bestimmtes mit ihr anstellen will. Dann kann es durchaus vorkommen, dass ich an einem lebenden 'Objekt' teste, ob und wie das funktioniert ;-)
  • J.R.: Ich für meinen Teil bin lange von diesem Thema fasziniert gewesen. Diese Stärke, die ausgestrahlt wird, diese Verbundenheit. Einfach einzigartig. Ich habe viel darüber gelesen und recherchiert, bei anderen Stellen aber auch einfach ausprobiert, ob es so funktionieren kann.


Seid ihr alle "Berufs"-Autoren oder eher noch "Passions"-Autoren?


  • Casey: Ich bin hauptberuflich aktiv und nebentätig Autor
  • J.M.: Mittlerweile bin ich Berufs- Autorin und das ist einfach nur grandios.
  • J.R. König: Noch Passions-Autor…aber ich arbeite jeden Tag daran, dass irgendwann ändern zu können.
  • Helen Baxter: Passion. Die ich aufteile zwischen Schreiben, Pferden, Gaumensexproduktion usw.
  • Tomasz Bordemé: Ich gehe einen normalen Beruf nach, der mich manchmal so stark einbindet, dass ich keine Zeit zum Schreiben finde. Das würde ich gerne ändern.


Casey & Thomasz, ihr seid in der Unterzahl bei Soulwriters. Aber ihr könnt euch bestimmt gegen den Frauenüberschuss wehren oder?


  • Casey: Klar, immer! Wir sind ein Team und da spielt die Rolle wie viel Männlein und Weiblein wir sind, keine große Rolle ;-)
  • Tomasz: Wir sind ein Team und funktionieren unabhängig vom Geschlecht ganz gut miteinander. Aber es wäre gelogen, wenn man leugnen würde, dass es bei unseren (meist virtuellen) Diskussionen manchmal knistert. Hey wir schreiben alle irgendwie Erotik, Romance oder BDSM.


Ich möchte von euch mal eure ganz persönliche Meinung zu dem Thema "Erotik" wissen. Was denkt ihr und vor allem warum schreibt ihr darüber?


  • Casey: Für mich hat es einen gewissen Reiz. Es heißt nicht umsonst Sex-sells. Reiseberichte sind nicht so gefragt wie heiße Bücher und die mag doch wirklich jeder.
  • J.M.: Ich mag Erotik gar nicht. Überhaupt nicht! Ich finde das schrecklich das man beim Lesen, solch intimer Situationen, Gänsehaut bekommt, das Herz schneller pumpt, man sich die Lippen benetzt und darauf herum kaut. Das der Kopf anfängt Bilder auszuspucken, die einem die eigene Fantasie anregen. Nein, nein, nein, ich schreib da echt nicht gern drüber. (Zwinker ... und lach)
  • J.R. König: Ich finde es faszinierend, wie Menschen aufeinander reagieren können und aus ihrem Gegenüber Dinge hervorrufen, die sie selbst nicht für möglich gehalten haben. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und es macht einfach Spaß zu spielen.
  • Helen Baxter: Das eigene Kopfkino durch Schreiben anzuregen, finde ich deutlich besser, als einen Film zu sehen. Wenn es dann noch den Lesern gefällt? Bingo!
  • Tomasz Bordemé: Erotische Literatur wird angeblich zu 95% von einem weiblichen Publikum gelesen. Insofern bin ich also eine Ausnahme, denn geschriebene Erotik fand ich schon immer interessant. So interessant, dass ich als mein Interesse an Erotik erwachte, mangels geeigneter Lektüre anfing meine eigenen Erlebnisse und Fantasie aufzuschreiben. So bin ich dabei gelandet und dabei geblieben.


Wir sind schon wieder bei der letzten Frage angekommen. Wahnsinn, wie schnell die Zeit schon wieder vorbei sein kann. Hier kommt meine letzte Frage an euch: 

Manchmal habe ich das Gefühl, dass es mehr Autorinnen als Autoren gibt. Vor allem im Erotikbereich. Was macht eurer Meinung nach, der feine Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Autoren zum Thema "Erotik & BDSM"?


  • Casey: Nun ja, Frauen sind anders als Männer, da gibt es so Sprüche wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können.“ Im Bereich Schriftstellerei sind die Frauen meiner Meinung nach einfach kreativer und besser als die Männer ;-)
  • J.M.: Ich denke das Frauen eh mehr Worte am Tag verbraten als Männer. Wenn es dann mal Männer gibt, die dieses Talent auch beherrschen, so wie unsere Jungs: Casey und Tomasz, dann kommen dabei begnadete Autoren heraus.
  • J.R. König: Woran das liegt kann ich dir gar nicht sagen. Vielleicht, weil Männer auch eher selten zugeben, dass sie Liebesromane lesen? Wer weiß schon, hinter wie vielen Pseudonymen Männer stecken, die sich hinter einem weiblichen Namen verstecken?
  • Helen Baxter: Weil es deutlich weniger Männer gibt, die in ihr Innerstes blicken lassen, als Frauen. Frauen sind da wohl mitteilungsfähiger. Ich würde lieber darin unterscheiden, ob jemand schreibt oder schlechte Bedienungsanleitungen abliefert. Egal ob Mann oder Frau. Zwei der rühmlichen Ausnahmen unter den männlichen Autoren befinden sich in unserer Gruppe. (sage ich, nicht ohne mich kuschelig dabei zu fühlen)
  • Tomasz Bordemé: Es gibt sehr wenige männliche Autoren von Erotik bzw. von SM-Literatur und die allermeisten davon sind (sorry, wenn ich es so deutlich sage) einfach grottenschlecht. Zeitweise habe ich sogar überlegt, ob ich unter einem weiblichen Pseudonym schreiben soll. 







Meine Lieben, dass war es leider schon wieder mit dem Autorentag von den Soulwriters. (: Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, neue Autoren und vor allem, die Menschen hinter diesem Autorennamen besser kennenzulernen. Ich hoffe natürlich, dass ihr genauso viel Spaß hattet und es wird schon sehr bald wieder ein neues Interview stattfinden (:



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